Folge 41: In der aktuellen Folge haben wir mit einer Expertin und einer betroffenen Mutter über den Kinderwunsch mit multipler Sklerose gesprochen. Außerdem haben wir uns angesehen, wie Menschen mit Einschränkungen barrierefrei reisen können.
Alle 5 Minuten erhält irgendwo auf der Welt jemand die Diagnose „Multiple Sklerose” – kurz „MS”. Hierbei handelt es sich um eine chronisch entzündliche Automminunerkrankung, die sehr individuelle verläuft und häufig junge Frauen trifft. Wir haben mit einer Betroffenen und einer Expertin darüber gesprochen, wie sich die Diagnose auf den Kinderwunsch auswirken kann.
Über 13.500 Menschen leben in Österreich mit Multipler Sklerose – das schätzt die MS Gesellschaft. Die Krankheit ist wegen der vielen möglichen Symptome auch bekannt als die „Krankheit der 1.000 Gesichter”. „Die multiple Sklerose ist eine Autoimmunerkrankung, die sich in den allermeisten Fällen durch Schübe manifestiert. Diese Schübe können zu Sehstörungen führen, zu Doppelbildern, zu Gefühlsstörungen, aber auch zu Müdigkeit und Blasenstörungen. Die Krankheit betrifft Frauen etwa drei Mal häufiger als Männer”, erklärt Dr. Barbara Kornek, Fachärztin für Neurologie am AKH Wien. Deshalb ist der Kinderwunsch ein Thema, das bei der Diagnose von Multipler Sklerose besprochen wird.
Kinderglück trotz chronischer Krankheit
„Als ich damals diagnostiziert worden bin, war der Kinderwunsch noch nicht auf meinem Plan – ich war gerade am Studieren. Allerdings wusste ich, dass das Thema in der Zukunft sehr wohl relevant sein wird”, erzählt Amanda Wondracek. Während Frauen mit MS früher noch von einer Schwangerschaft abgeraten wurde, ist die Diagnose heutzutage meist kein Grund mehr, auf die Familienplanung zu verzichten.
„In erster Linie muss man besonders bei sehr aktiven Verläufen schauen, dass man die Medikation so wählt, dass während und nach der Schwangerschaft keine Schübe auftreten”. Wichtig ist deshalb, dass sich Betroffene früh mit ihren Ärzt:innen absprechen und die Schwangerschaft gemeinsam planen. Bei Amanda lief von der Schwangerschaft bis zur Geburt alles nach Plan: „Wir sind ziemlich schnell schwanger geworden, die Schwangerschaft verlief absolut unkompliziert und ich habe jetzt zwei wunderschöne Kinder Zuhause”, erzählt Amanda. Mehr dazu im Beitrag.
Weiteres Thema der Sendung: Barrierefreies Reisen
Menschen mit Einschränkungen sind beim Reisen oftmals mit unterschiedlichen Hürden konfrontiert. So auch der Wiener Michele, der seit sieben Jahren blind ist. „Hürden sind unvorhersehbar, wenn eine Baustelle ein Leitsystem verstellt oder ein Verkehrsmittel nicht an den Zielort fährt sondern ein Umsteigen notwendig ist, dann wirds oft schwierig, und dann bin ich auf Unterstützung angewiesen und frage: wie geht der Weg weiter?”
Um diese Hürden zu minimieren, hat der Flughafen Wien ein neues barrierefreies Info-Kiosk erforscht und mitentwickelt. Die Besonderheit hierbei: ein gut auffindbares und neuartiges Bediensystem, wie der Mobilitätsexperte Elmar Fürst feststellt. Mehr dazu im Beitrag.
