Folge 29: Jedes fünfte Kind in Österreich ist von Armut betroffen. Judith Ranftler ist überzeugt, dass wir dieses Problem nur gemeinsam lösen können. Und genau dafür setzt sie sich mit ihrer Arbeit bei der Volkshilfe ein. Ihre Vision ist, dass Kinder und Jugendliche nicht mehr unter Armut und Ausgrenzung leiden müssen.
Seit zwei Jahren greift die Volkshilfe einer armutsbetroffene Familie pro Bundesland im Zuge eines Forschungsprojekts – der sogenannten Kindergrundsicherung finanziell unter die Arme: “Wir glauben, dass diese Vision von einem Leben, wo Kinder und Jugendliche nicht unter Armut und Ausgrenzung leiden müssen, dass das durchaus etwas Umsetzbares ist. Und das wollen wir zeigen mit diesem Modellprojekt, wo wir genau erheben, wie sich eine Kindergrundsicherung auf die Gefühlslage von Kindern und Jugendlichen auswirken würde”, erklärt die 4LifeChangerin der Woche.
Denn das Leben in Armut stellt für Kinder eine große psychische Belastung dar. Auf Ängste und soziale Ausgrenzung folgen oft geringere Bildungschancen oder gar gesundheitliche Probleme. “Was mich oft sehr betroffen gemacht hat ist: Kinder – auch in sehr jungem Alter – wissen ganz genau Bescheid. Sie wissen die exakten Mietkosten zum Beispiel, sie wissen, in welche Geschäfte sie eher gehen, um eben über die Runden zu kommen.”
Diese Schicksale mitzuerleben ist für Judith hart. Sie wünscht sich ein Ende der Kinderarmut in Österreich. Doch das können wir nur gemeinsam erreichen: Wenn Politik und Gesellschaft sich des Problems annehmen und an einem Strang ziehen.
Das Forschungsprojekt der Volkshilfe zur Kindergrundsicherung zeigt bereits erste Erfolge – etwa beim Verhalten eines jungen Mädchens: “Sie hat sehr leise gesprochen, und sehr wenig. Nachdem wir sie eine Zeit lang unterstützt und begleitet haben, hat sie dann von sich aus gesagt, sie merkt eine Veränderung auch in der Schule, dass sie sich lauter sprechen traut. Das zeigt, dass es auch das Selbstbewusstsein von Kindern und Jugendlichen stärkt”, berichtet Judith Ranftler stolz. Durch genau solche Schicksale wird die Volkshilfe-Mitarbeiterin motiviert, sich weiterhin für Kinder einzusetzen. Sie erzählt abschließend, dass sie sich wünscht, “in einer Gesellschaft zu leben, wo Kinder und Jugendliche sich mit Freundschaften oder mit Sport oder mit Freizeit beschäftigen können und diese matereillen, sehr belastenden Themen für sie eigentlich keine Rolle mehr spielen.”
Infos: Kindergrundsicherung der Volkshilfe
Weiteres Thema der Sendung: Ergonomisches Arbeiten einfach umgesetzt
Der Steirer Friedrich Scherübel hat mit seinem Startup das Thema “gesunde Bildschirmarbeit” zum Schwerpunkt erklärt und Tools sowie Messinstrumente entwickelt, mit denen Menschen ihren Bildschirmarbeitsplatz mit wenigen Handgriffen ergonomisch einrichten können.
Sein Produkt “be:ergo” wird von Mitarbeiterin Silke präsentiert: Sie klebt eine Wasserwaage an die untere Bildschirmecke und kann so die richtige Neigung einstellen. Die Punkte dienen als Markierung für das Arbeiten im Sitzen, die Ringe für’s Stehen. Für die passende Höhe bringt Silke den dazugehörigen Spiegel an der Bildschirmmitte an. Ist die richtige Position erreicht, sieht sie ihre Augenbrauen innerhalb der Markierung. Zuletzt streckt sie den Arm vollständig aus und ermittelt so die passende Entfernung zum Bildschirm.
Info: be:ergo
