Meine Hautgesundheit 10. Mai bei Café Puls: Chronischer Juckreiz – wie damit umgehen?

Anlässlich des Monats der Hautgesundheit 2023 unser Initiative MEINE HAUTGESUNDHEIT hat uns Dr. Holzer, Facharzt für Dermatologie und Venerologie, über chronischen Juckreiz aufgeklärt – und Katharina, Betroffene von „Prurigo Nodularis”, hat uns von ihrem Leben mit der Erkrankung erzählt. Am 10. Mai, bei Café Puls auf PULS4.

Juckreiz – was Sie wissen müssen

Juckreiz ist das häufigste Symptom bei diversen Hautkrankheiten. Mehr als die Hälfte aller Patient:innen, die Hautärzt:innen aufsuchen, plagt der Juckreiz, medizinisch auch „Pruritus” genannt. Nicht nur atopische Dermatitis, Psoriasis (Schuppenflechte) und Urtikaria (Nesselausschlag) sind mit Jucken verbunden. Der Juckreiz kann auch bei vielen anderen Krankheiten quälend sein, so z.B. bei neurologischen oder internistischen Erkrankungen wie Diabetes, Eisenmangel oder Nierenkrankheiten.

Hautärzt:innen unterscheiden zwischen akutem und chronischem Juckreiz, wobei laut Definition der akute Juckreiz kürzer als 6 Wochen andauert. Bei einer Dauer von 6 Wochen oder länger, spricht man bereits von chronischem Juckreiz. Chronischer Pruritus ist sehr häufig in der Bevölkerung – so leidet einer von 5 Menschen zumindest einmal in seinem Leben unter diesem quälenden, schwer zu therapierenden Zustand für 6 Wochen oder länger. „Durch den chronischen Juckreiz und das chronische Kratzen verlängert und verschlechtert sich z.B. eine bestehende Hautkrankheit oder es können sich neue krankhafte Hautzustände entwickeln“, erklärt Prof. Dr. Franz Legat von der Universitätsklinik für Dermatologie, Medizinische Universität Graz.

Lebensqualität vermindert durch juckende Knötchen

Die chronische Prurigo (früher auch im deutschen Sprachraum als „Juckblattersucht“ bezeichnet) ist eine Hauterkrankung, die durch sehr starken, chronischen Juckreiz und meist aufgekratzte, verkrustete Knötchen und Knoten charakterisiert ist. Die Lebensqualität der Betroffenen ist dadurch stark einschränkt. Die chronische Prurigo ist wie der Name sagt „chronisch“, also sehr lang dauernd, und gilt als besonders schwer behandelbar. Von der Erkrankung können sowohl Männer als auch Frauen betroffen sein, wobei Ältere häufiger erkranken. „Betroffene werden von einem ständigen Juckreiz begleitet, was zum Entstehen von Knoten an der Haut führt, die wiederholt aufgekratzt werden,“ erklärt Prof. Legat. Einige wenige bis im Extremfall mehrere hundert Knoten – diese können wenige Millimeter bis zu 2 bis 3 Zentimeter groß werden – bedecken vorwiegend Arme und Beine aber auch den Stamm der Betroffenen.

Die knotige Form der chronsichen Prurigo wird auch als „Prurigo nodularis“ bezeichnet und ist gleichzeitig die häufigste Form. Die an Prurigo nodularis erkrankten Patient:innen leiden oft unter Schlafstörungen und in der Folge an einer massiven Einschränkung der Leistungsfähigkeit im Beruf sowie Problemen im Privatleben. „Die aufgekratzten, blutenden Knoten und der Zwang, sich ständig zu kratzen, schränken die Betroffenen in der Wahl ihrer Kleidung, ihrem Freizeitverhalten und in der Beziehung zu anderen Menschen massiv ein. Viele Betroffene ziehen sich aus dem alltäglichen Leben zurück und isolieren sich zunehmend. Angststörungen und Depressionen sind deutlich erhöht“, beschreibt Prof. Legat die Auswirkungen der Erkrankung.

HIER geht’s zum PULS4-Beitrag vom 10. Mai.

HIER geht’s zum MEINE HAUTGESUNDHEIT-Beitrag und Interview mit Prof. Legat.

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