4LIFECHANGERS: Bioprinting – menschliche Körperzellen aus dem 3D-Drucker

4LIFECHANGERS, Folge 17: Seit der 3D-Drucker erfunden wurde, scheint es keine Grenzen für seine Einsatzmöglichkeiten zu geben. Mittlerweile können Werkzeuge, Tiere aus Marzipan, technische oder sogar menschliche „Ersatzteile“ mit dem Bioprinter rekonstruiert werden.

Das 3D Bioprinting & Tissue Engineering-Labor der Uniklinik Innsbruck ist eines der ersten in Europa, das 3D-Drucker für die Tumorforschung einsetzt und menschliche Zellen dreidimensional ausdruckt. „Wir nutzen die 3D-Drucker für die Krebsforschung, um mit Patientenmaterial direkt die Reaktion von Tumorzellen auf bestimmte Chemotherapeutika zu testen“, erklärt Judith Hagenbuchner, Leiterin des 3D-Bioprinting-Labors in der aktuellen 4Life-Changers-Sendung die neuen medizinischen Möglichkeiten.

Komplexe Organe für die Menschen von morgen

Dabei ist dies erst der Beginn. Denn die Einsatzmöglichkeiten des Bioprinters sind noch viel größer. Schließlich könnten auch Organe wie künstliche Schließmuskel für Inkontinenzpatienten oder nachgezüchtete Haut für Verbrennungsopfer eines Tages aus dem 3D-Drucker entstehen. Die derzeitige große Herausforderung ist die Belebung der Zellen. Da die Zellen im menschlichen Körper über Blutgefäße versorgt werden, müssen die Zellen aus dem Drucker künstlich belebt werden und können somit nur in begrenzten Mengen ausgedruckt werden.

Insofern bleiben große und komplexe Organe aus dem Bioprinter noch Zukunftsmusik und Science Fiction. Michael Ausserlechner, Leiter des 3D-Bioprinting-Labors der MedUni Innsbruck verdeutlicht: „Wenn ich ein sehr großes Organ sofort drucke, ohne dass ich dort genügend Versorgung mit Sauerstoff oder Nährstoffversorgung habe, dann produziere ich praktisch einen globalen Herzinfarkt.“

Ein weiterer Vorteil des Bioprinters ist, dass Versuche mit Zellen aus dem 3D-Drucker viel genauere Ergebnisse liefern als herkömmliche Tests an Labortieren. So kommt Bioprinting nicht nur Patientinnen und Patienten zugute, sondern auch den Tieren.

Ein weiteres Thema der Sendung: Hilfe für Eltern von Sternenkindern

Kinder, die bereits vor, während oder kurz nach ihrer Geburt sterben, werden häufig als Sternenkinder bezeichnet. Claudia Weinert kennt den Schmerz nach einer Fehlgeburt sowie auch die schwierige Zeit danach, die für alle Paare eine Herausforderung darstellt. Heute hat sie drei gesunde Kinder und hilft anderen Betroffenen durch den Trauerprozess.

 

Die 17. Folge läuft ab dem 21.7.2020 auf folgenden Sendern:

Di, 11:00 Uhr: PULS 4
Mi, 9:10 Uhr: sixx Austria
Mi, 19:55 Uhr: SAT.1 Österreich
Do, 19:00 Uhr: PULS 24
Fr, 16:05 Uhr: kabel eins doku austria
Sa, 18:05 Uhr: ProSieben Austria
Mo, 15:50 Uhr: kabel eins austria

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