Nährwertprofil: Ungesundes Essen verhindern

Am 23. Juni 2021 veröffentlichte das Gesundheitsministerium das „Österreichische Nährwertprofil zur Lenkung von Lebensmittelwerbung an Kinder in audiovisuellen Medien”, das von der AGES im Rahmen des Programms „Richtig essen von Anfang an!“ erarbeitet wurde. Mit diesem Österreichischen Nährwertprofil soll Werbung für Junkfood und andere ungesunde Lebensmittel wirksam beschränkt werden.

Kinder sind regelmäßig mit Werbung für Lebensmittel und Getränke mit einem hohen Anteil an Salz, Zucker, Fett, gesättigten Fettsäuren und Transfettsäuren konfrontiert. Die Bewerbung solcher Lebensmittel kann sich bereits im jungen Alter negativ auf die Gesundheit auswirken. So werden die Entwicklung von Vorlieben, Geschmackspräferenzen für derartige Lebensmittel und entsprechende Ernährungsgewohnheiten gefördert – und der Grundstein für die Entwicklung von Übergewicht gelegt.

Aus diesem Grund setzt sich die Nationale Ernährungskommission für die Lenkung aller Formen der audiovisuellen kommerziellen Kommunikation für Lebensmittel und Getränke ein. So soll es während und nach Kindersendungen keine Bewerbung ungesunder Lebensmittel mehr geben.

Gesetz zur Reduktion von Kinderwerbung für Junkfood

Laut dem Audiovisuelle Mediendienste-Gesetz hat jeder Anbieter von Mediendiensten, dessen Angebot auch Kindersendungen umfasst, in Bezug auf audiovisuelle kommerzielle Kommunikation für Lebensmittel und Getränke, die Nährstoffe oder Substanzen mit ernährungsbezogener oder physiologischer Wirkung wie insbesondere Fett, Transfettsäuren, Salz/Natrium und Zucker enthalten, deren übermäßige Aufnahme im Rahmen der Gesamternährung nicht empfohlen wird, Richtlinien zu erstellen und zu beachten. Die Richtlinien haben Bestimmungen zu enthalten, welche Formen der audiovisuellen kommerziellen Kommunikation vor, nach und in Kindersendungen unangebracht sind und dass positive Eigenschaften der betreffenden Lebensmittel und Getränke nicht hervorgehoben werden dürfen. Sie sind leicht, unmittelbar und ständig zugänglich zu veröffentlichen. Für die Beurteilung, was unangebracht ist, sind die Erkenntnisse und Empfehlungen einer anerkannten Einrichtung der Selbstkontrolle bei der kommerziellen Kommunikation heranzuziehen.

Kritikpunkt Selbstregulierung

Dass die Empfehlung an das Verantwortungsbewusstsein der Betreiber appelliert und nicht verpflichtend ist, wird von foodwatch Österreich kritisiert. Die Organisation fordert, dass das Nährwertprofil von allen Fernsehsendern und Social-Media-Kanälen verpflichtend angewendet werden muss.

Weiterführende Infos:

Österreichisches Nährwertprofil zur Lenkung von Lebensmittelwerbung an Kinder in audiovisuellen Medien (PDF)

Richtig essen von Anfang an

Lebensmittel unter der Lupe

foodwatch

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