4LIFECHANGERS: Hilfe bei Inkontinenz

Folge 03: Etwa eine Million Menschen sind in Österreich von Inkontinenz betroffen. Die Dunkelziffer liegt sicher höher, da sich viele Menschen mit Harn- oder Stuhlinkontinenz aus Scham nicht trauen, das Thema beim Arzt anzusprechen. Unser Lifechanger der Woche ist Benjamin Harrant, denn er spricht das Thema offen an, um andere Betroffene zu ermutigen, etwas gegen ihre Inkontinenz zu tun.

Faktencheck: Unter Inkontinenz versteht man, wenn Personen Schwierigkeiten haben, ihre Blase oder auch ihren Darm zu kontrollieren. Sehr häufig tritt Inkontinenz aufgrund von Alterserscheinungen auf, jedoch ist dies nicht der einzige Grund. “Es gibt die sogenannte Belastungsinkontinenz, die betrifft vor allem Frauen. Das heißt, man verliert Harn beim Husten, beim Heben von schweren Sachen, aber auch beim Lachen oder bei Bewegungen. Typisch ist das nach Geburten von Kindern, tritt bei Übergewicht auf und einfach mit zunehmendem Alter, wenn das Gewebe schwächer wird,“ erklärt Michael Rutkowski, Urologe und Vorstandsmitglied der Medizinischen Kontinenzgesellschaft Österreich. „Eine ganz andere Art ist die Dranginkontinenz. Da haben die Patienten einen vermehrten Harndrang. Dann kann es dazu kommen, dass sie den Harn verlieren, bevor sie die Toilette erreichen.“

Insofern verändert Inkontinenz das Leben maßgeblich. Viele Betroffene ziehen sich aus Scham zurück und besprechen ihr Problem nicht ihrem dem Arzt. Michael Rutkowski ist es ein Anliegen, das Thema in der Öffentlichkeit zu diskutieren. Denn beide Arten der Inkontinenz lassen sich meist gut behandeln. Bei der Belastungsstörung kann Beckenbodentraining bereits zu Verbesserungen führen. Neben Medikamenten kann auch das Spritzen von Botox helfen, die Blase ruhig zu stellen. Als letzten Ausweg gibt es noch die Möglichkeit einer Operation. Dabei wird etwa ein Blasenschrittmacher oder ein künstlicher Schließmuskel eingesetzt.

Über Inkontinenz sprechen ist der erste Weg zur Besserung

Benjamin Harrant hat sich einer solchen Operation unterzogen und einen künstlichen Schließmuskel einsetzen lassen. Denn wegen eines inkompletten Querschnitts konnte er seine Blase nicht mehr vollständig kontrollieren. Heute ist er froh, sich getraut zu haben, überhaupt sein Inkontinenzproblem ausgesprochen zu haben und traut sich auch, über sein Problem im Fernsehen zu sprechen. Er möchte mit seiner Offenheit Betroffene ermutigen. “Ich habe 2016 einen künstlichen Schließmuskel gekriegt, was meine Inkontinenz sehr verbessert hat. Klar ist der erste Schritt nicht leicht. Aber es ist wichtig, sich einen Arzt des Vertrauens zu suchen und mit ihm dann drüber zu sprechen und die Wege zu finden, um die Situation zu verbessern.”

Vorbeugende Maßnahmen: Um die Blase zu unterstützen, helfen gesundheitsbewusstes Leben, gesunde Ernährung, Sport und eine Gewichtsreduktion und Beckenbodentraining. Wenn das Problem schon besteht, dann unbedingt mit dem Arzt des Vertrauens darüber reden!

Tipp der Woche: Ringelblumensalbe selbst machen

Die kalte Winterluft ist eine Belastung für die Haut der Hände und macht sie trocken und rissig. Eine selbstgemachte Ringelblumen-Honig-Salbe kann hier helfend wirken. Und so wird sie gemacht:

Inhaltsstoffe:
20 Gramm Ringelblumenöl
4 Gramm Kakaobutter
4 Gramm Bienenwachs
1 Teelöffel Honig

Zubereitung:
Das Ringelblumenöl langsam im Wasserbad erwärmen. Vorsicht: Das Öl darf nicht zu heiß werden! Die Kakaobutter und das Bienenwachs nacheinander dazu mischen. Zum Schluss kommt noch einen Teelöffel Honig in die Salbe. Alles gründlich und gut verschließen – dann ist die selbstgemachte Salbe mindestens ein Jahr haltbar.

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