4LIFECHANGERS: Faktencheck Parkinson

Am 11. April fand der Welt-Parkinson-Tag statt, der jedes Jahr für die 30.000 Menschen Bewusstsein schafft, die in Österreich von Morbus Parkinson betroffen sind. Grund genug, dieser neurologischen Erkrankung einmal einen Faktencheck zu widmen. Mittlerweile verfügt die Medizin in puncto Verlauf und Symptome bereits über viel Erfahrung, auch wenn die eigentliche Ursache von Parkinson noch nicht bekannt ist.

Parkinson ist eine langsam fortschreitende neurologische Erkrankung, die behandelbar, aber unheilbar ist. Die Ursache ist bis heute unklar, doch einige gemeinsame Merkmale lassen sich unter den Parkinson-Patienten herauskristallisieren. Interessanterweise sind diese begünstigenden Merkmal eher ungewöhnlich. “Der Parkinson-Patient ist vorwiegend ein Anhedonist. Das heißt, nicht besonders genussfreudige Menschen, sehr zielorientiert, schonen sich selbst auch nicht. Sie trinken nicht Kaffee, trinken wenig Alkohol, rauchen nicht,“ erklärt Facharzt für Neurologie und Psychiatrie Dieter Volc und verdeutlicht: „Das soll jetzt niemanden bitte animieren, zu rauchen und zu trinken. Wo es ganz sicher ist und wo Sie bestimmt keinen Fehler machen, ist der Kaffee: Koffein schützt vor Parkinson.”

Ist jemand an Parkinson erkrankt, bedeutet das, dass der Körper aufhört, das für Bewegungsabläufe wichtige Dopamin zu produzieren. Daher kommt es im Verlauf der Erkrankung zu Muskelversteifungen, Zittern, langsameren Bewegungen oder Haltungsbeschwerden. Heutzutage verfügt die Medizin in puncto Verlauf und Symptome bereits über viel Erfahrung, doch die eigentliche Ursache von Parkinson ist noch nicht bekannt. Es gibt mittlerweile viele Möglichkeiten, Parkinson zu behandeln, doch eine Heilung ist derzeit nicht möglich.

“Es gibt Zusatzmedikamente. Insgesamt haben wir fünf Medikamentgruppen, mit denen wir Parkinson ganz gut behandeln können“, erklärt Dieter Volc. „Man muss nur immer im Auge behalten: Ich behandle nur das Symptom. Das Zittern, die Steifigkeit, die Verlangsamung, ich behandle nicht die Ursache. Das verwechseln leider auch viele Patienten, die immer noch glauben, ich kann den Verlauf der Krankheit beeinflussen, das kann ich nicht.“

Dank Therapien und Operationen ist ein erfülltes Leben trotz Parkinson möglich. Denn je geringer die Beschwerden, desto weniger Einschränkungen haben Betroffene im Alltag. Und so geringer ist die Chance eines sozialen Rückzugs – langfristig die wohl schlimmste Auswirkung von Parkinson.

Mehr Infos unter parkinson-oesterreich.at

Siehe auch die 4LifeChangers-Sendung mit Gottfried Pfandler, der in der 4LifeChangers-Sendung schildert, wie er trotz Parkinson das Leben wieder lieben gelernt hat.

https://www.big5health.at/4lifechangers02-parkinson-hodenkrebs/

Weiteres Thema der Sendung: Die Brustkrebs-Initiative “DAS BIN iCH”

In Österreich erkrankt jede achte Frau im Laufe ihres Lebens an Brustkrebs. Aber auch Männer sind von der Krankheit betroffen, wenn auch seltener. Trotz guter medizinischer Betreuung und Aufklärung bleiben oft viele Fragen auf emotionaler und auch praktischer Ebene unbeantwortet. Aus diesem Grund hat Nadja Kapeller gemeinsam mit Fotografin Ines Thomsen die Initative “DAS BIN iCH” ins Leben gerufen.

“In der Therapie gibt es eigentlich nichts Schöneres als sich mit Leuten auszutauschen, die das Ganze schon hinter sich haben. Und ich habe einfach gedacht: Ich mag mein Tagebuch, das ich damals geschrieben habe, online bringen und einfach mitteilen, wie es mir gegangen ist. Ich möchte meine Brust herzeigen, weil mir ist es total abgegangen, da ich kaum Bilder gesehen habe, wie schaut das denn nach so einer OP aus,” erklärt die Initiatorin von „DAS BIN iCH.“

Ziel von DAS BIN iCH ist die Enttabuisierung von Brustkrebs. Foto-Shootings, bei denen die Patientinnen ganz ehrlich ihre Körper präsentieren, helfen dabei das Erlebte zu verarbeiten.

Das Team von DAS BIN iCH möchte mehr Frauen und Männer motivieren, sich bewusster mit dem eigenen Körper auseinanderzusetzen. Ein wichtiger Teil dabei ist die Vorsorge und Früherkennung mittels Mammographie und des monatlichen Selbst-Abtastens. Denn: eine rasche Erkennung kann Leben retten.

Mehr Infos: dasbinich.at

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