Unsere Lunge ist ein wahres Wunderwerk! Täglich atmen wir rund 20.000-mal ein und aus. Mindestens 10.000 Liter Luft strömen dabei jeden Tag ganz automatisch durch unsere zwei Lungenflügel. Damit versorgt unser zentrales Atemorgan den Körper und all seine Zellen mit lebenswichtigem Sauerstoff und hilft gleichzeitig beim Abtransport von Schadstoffen. Die feinen Flimmerhärchen in den Atemwegen sorgen dafür, dass Fremdstoffe wie Pollen, Keime oder Staubpartikel aus den Bronchien nach außen befördert werden. So trägt die Lunge wesentlich zur automatischen Reinigung unseres Körpers bei. Kurz: Ein gesunder Körper braucht eine gesunde Lungenfunktion!
Mit dem Alter wird die Lunge schwächer
Mit zunehmendem Alter verändern sich viele Funktionen unseres Körpers – auch die Lunge bleibt davon nicht verschont. Ab dem 50. Lebensjahr nimmt die Lungenfunktion messbar ab: Das Lungenvolumen wird kleiner, die Atemmuskulatur schwächer und die Flimmerhärchen in den Bronchien arbeiten weniger effektiv. Und auch das Immunsystem verändert sich im Alter und macht uns anfälliger für Erreger von außen. Diese natürlichen Veränderungen im Alter sorgen dafür, dass das Risiko für einen schweren Verlauf von Atemwegserkrankungen wie Bronchitis, COPD oder Lungenentzündungen steigt.
Besonders gefährlich: Da viele Lungenerkrankungen schleichend verlaufen, bleiben sie im Alter oft lange unerkannt. Symptome wie Husten, Atemnot oder verminderte Belastbarkeit werden häufig dem „normalen Älterwerden“ zugeschrieben – dabei steckt möglicherweise eine behandlungsbedürftige Erkrankung dahinter.
Lungengesundheit selbst in die Hand nehmen!
„Die Lungengesundheit ist ein zentraler Aspekt unseres Wohlbefindens. Speziell ab einem Alter von 60 Jahren sind Menschen jedoch vermehrt anfällig für Atemwegserkrankungen wie COPD (chronisch obstruktive Lungenerkrankung), Asthma oder Pneumonie. Diese Erkrankungen können durch Umweltfaktoren wie Luftverschmutzung, Mikroplastik undden Konsum von Zigaretten und alternativen Rauchprodukten verstärkt werden.
Daher ist es wichtig, das Risiko für solche Erkrankungen aktiv zu minimieren. Präventive Maßnahmen sind entscheidend. Regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen ermöglichen es, potenzielle Probleme frühzeitig zu erkennen undg ezielt gegenzusteuern. Ältere Menschen sollten regelmäßig zu ärztlichen Untersuchungen gehen und auf ihre Atemwege achten“, sagt Prim. Dr. Arschang Valipour, Lungenfacharzt und Vorstand der Abteilung für Innere Medizin und Pneumologie an der Klinik Floridsdorf, Wien.
Wir können unsere Lungengesundheit selbst aktiv erhalten, wenn wir auf folgende Dinge achten:
Regelmäßige Bewegung, am besten an der frischen Luft, stärkt Lunge, Atemmuskulatur und das Immunsystem.
Impfungen gegen Pneumokokken, Grippe und COVID-19 schützen vor schweren Atemwegsinfekten.
Rauchstopp ist einer der größten Faktoren für eine gesunde Lunge. Egal in welchem Alter – es lohnt sich immer, mit dem Rauchen aufzuhören.
Vorsorge-Check Ups (z. B. Spirometrie) helfen dabei, Lungenerkrankungen frühzeitig zu erkennen.
Je früher Lungenerkrankungen erkannt werden, desto besser können sie behandelt werden. Hören Sie also gut auf Ihre Lunge! Mehr dazu erfahren Sie in unserer Informationsbroschüre „Luft zum Leben: Lungengesundheit 60+“