4LIFECHANGERS – Im Herzrhythmus des Lebens

Folge 35: Dass auch Spitzensportler nicht vor Herzrhythmusstörungen gefeit sind, zeigt sich im Fall von Profi-Fußballer Gerry Willfurth. Was es damit auf sich hat, erklärt Lukas Fiedler, Facharzt für Innere Medizin und Kardiologie. Viel Herz bringt diesmal Sonu in die Sendung mit. Er bekämpft wie ein Superheld, aber mit großartigem Humor, seine degenerative Muskelerkrankung. Sein Wunsch: So lange wie möglich gehen zu können.

„Es ist ein sehr beklemmendes Gefühl, weil man glaubt, man bekommt einen Herzinfarkt,“ schildert Gerry Willfurth. Der ehemalige Rapid- und Nationalspieler hat am eigenen Leib erlebt, wie es ist, wenn man plötzlich Herzrhythmusstörungen bekommt – und das, obwohl er ein Leben lang sportlich tätig war. „Ich habe mein ganzes Leben so gelebt und mache vier Mal in der Woche Sport“, erklärt der ehemalige Profifußballer.

Zum ersten Mal bekam er im Alter von 45 Jahren Herzrhythmusstörungen. „Ich bin munter geworden in der Nacht und hatte einen extrem hohen Puls. Mit der Zeit ist das immer öfter gewesen. Und dann nicht nur in der Nacht, sondern auch bei jeder Belastung tagsüber.“ Das Problem hat er schließlich mit einer Operation in den Griff bekommen.

Herzrhythmusstörungen betreffen viele Menschen und haben oft weitreichende Konsequenzen. 25.000 Schlaganfälle treten in Österreich pro Jahr auf. Jeder dritte wird durch das sogenannte Vorhofflimmern des Herzens verursacht. „Beim Vorhofflimmern kommt es dazu, dass im Vorhof unkoordinierte, chaotische, elektrische Aktivität entsteht, die dann dazu führt, dass die Herzkammer mitgenommen wird und damit die Patienten belastet – durch Luftnot oder eben starkes Herzklopfen,“ erklärt Lukas Fiedler, Facharzt für Innere Medizin und Kardiologie.

Die Symptome des Vorhofflimmerns sind meist schwer zu deuten. Viele Patienten spüren zu Beginn oft gar keine Beschwerden. „Es ist sehr häufig so, dass Vorhofflimmern in den Nachtstunden auftritt, d.h. ein gewisser Anteil wird einfach verschlafen. Es gibt aber auch eine Gruppe von Patienten, die dieses Herzklopfen gar nicht gut spüren. Da äußert sich das dann häufig in Atemnot oder Leistungsknick,“ so der Experte. Erkennen lässt sich Vorhofflimmern jedoch selbst durch regelmäßiges und richtiges Pulsmessen. „Ich sage meinen Patienten immer, dass sie auch lernen sollen, wie sie mit der Hand ihren Puls messen. Weil hier kann man auch sehr gut unrhythmische Pulse auch erkennen und diesen Verdacht schon ein bisschen konkretisieren und damit dem Arzt helfen, rasch auf die Diagnose draufzukommen.“

Weiters Thema der Sendung: Sonu – Ein Superheld auf Kinder-Reha

Muskeldystrophie Typ Duchenne (DMD) ist eine vererbte Muskelerkrankung, die bereits in der frühen Kindheit auftritt und sich ziemlich bald in Muskelschwäche, Atrophie der Muskulatur auswirkt, sodass sich Betroffene letztendlich nur noch mit dem Rollstuhl fortbewegen können. Sonu Singh ist 13 Jahre und von dieser Erkrankung betroffen. Doch Sonu kämpft wie ein Superheld, und seine Superkräfte beweist er auf Kinder-Reha mit einer berührenden Kombination aus Ehrgeiz und spielerischem Umgang. “Wie Ironman fühl’ ich mich“, sagt Sonu, während er in einem High Tech-Fitnessgerät steckt, um richtige Bewegungsabläufe zu trainieren. Aber auch die Gruppentrainings mit anderen Kindern machen ihm Spaß. Doch was ihn am meisten beim Training beflügelt, ist sein innigster Wunsch, noch so lange wie möglich gehen zu können. Für diesen Wunsch lohnt es sich für ihn, sich allen Herausforderungen zu stellen. Dabei steht ihm seine Mutter auch immer motivierend zur Seite. “Weil’s mit der Mama Spaß macht“, sagt Sonu und blickt positiv in die Zukunft.

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