Sechs Millionen für die Gesundheitsförderung

Frau spaziert im Wald, Photo by Emma Simpson on Unsplash

Die Bundesregierung verdoppelt das Geld für die Erreichung der Gesundheitsziele auf rund sechs Millionen Euro und möchte bis zum Frühling 2022 eine gesundheitsfördernde Gesamtstrategie auf die Beine stellen. Die Sportunion schlägt vor, im Rahmen der Verdopplung der für Gesundheitsförderung vorgesehenen Budgetmittel einen „Sport Deal“ in das Projekt „Gesundheitsförderung 21+“ zu integrieren.

Die Gesundheit müsse viel stärker im Zusammenhang mit der sozialen Situation von Patient:innen betrachtet werden, erklärte Gesundheitsminister Dr. Wolfgang Mückstein im Rahmen einer Veranstaltung am 23. Juni 2021. Man werde deshalb im Gesundheitsministerium mit dem Schwerpunkt „Gesundheitsförderung 21+“ ansetzen. Im laufenden Jahr 2021 gebe es sechs Millionen Euro für Gesundheitsförderung, versprach Mückstein.

Zehn Jahre nach der letzten Feststellung der Gesundheitsziele werde man diese nun für die Zukunft neu gestalten. „Mit dem Menschen als Ganzes im Mittelpunkt ist es unser Ziel, allen ein langes Leben bei guter Gesundheit zu ermöglichen, Angebote und Informationen zu verbessern und den Zugang zur Versorgung zu erleichtern. Auch die sozialen Umstände und Lebensverhältnisse der Menschen sollen berücksichtigt werden“, erklärte Mückstein in einem Instagram-Posting.

Zum Erreichen der Gesundheitsziele werden nun sechs Millionen Euro zur Verfügung gestellt – u.a. für die Bereiche Gesundheitskompetenz und Information für verschiedene Zielgruppen, psychische Gesundheit – insbesondere von Kindern – sowie Gesundheitsförderung und Klimaschutz.

Soziale Verschreibung

„Ein älterer Mann isst nach dem Tod seiner Frau immer im Gasthaus, wird immer dicker, sozial isoliert und dadurch krank. Der braucht in erster Linie keinen Arzt oder eine Ärztin, sondern einen Sozialarbeiter und eine Diätologin“, verdeutlichte der Minister, der auch dem Fonds Gesundes Österreich vorsteht, mit einem Beispiel die sogenannte „soziale Verschreibung“. Es werde damit das Ziel verfolgt, „allen ein langes Leben bei guter Gesundheit zu ermöglichen“.

Bereits bei der 23. Gesundheitsförderungskonferenz des Fonds Gesundes Österreich mit dem Titel „Gesund bleiben! Aus FGÖ-Initiativen für die Zukunft lernen“ am 17. Juni hat Mückstein betont, dass die Pandemie die Grenzen der persönlichen und gesellschaftlichen Belastbarkeit bewusst gemacht habe. „Sie hat uns gezeigt, dass körperliche, psychische und soziale Gesundheit tatsächlich das sprichwörtlich höchste Gut ist“, so Mückstein. „Wir haben in den vergangenen Monaten erlebt, dass gesund zu sein und gesund zu bleiben nicht selbstverständlich ist.“

Gesundheit gewährleisten, erhalten und fördern

Nun sei es wichtig, Chancen und Ressourcen zu erkennen, aus Erfahrungen zu lernen, nach vorne zu schauen und Perspektiven aufzuzeigen, um die Gesundheit der Menschen der Gesellschaft wieder zu gewährleisten, zu erhalten und zu fördern. Laut der oft zitierten Ottawa Charta zur Gesundheitsförderung der WHO bedeute das, Menschen dabei zu unterstützen und zu empowern, ein gesundes Leben führen zu können, gesundheitsfördernde Lebenswelten zu schaffen und gesundheitsbezogene Gemeinschaftsaktionen zu unterstützen. Das seien die wichtigen Aufgaben der Gesundheitsförderung. Die Aufgabe der Politik bestehe darin, dafür die Rahmenbedingungen zu schaffen, um Ungleichheiten abzubauen, soziale Teilhabe zu erhöhen und Sicherheit zu geben.

„Als Gesundheitsminister und in meiner Rolle als Vorsitzender des Fonds Gesundes Österreich ist es mir besonders wichtig, dass die vielen kleineren und größeren Projekte für die unterschiedlichen Lebenswelten und Zielgruppen bestmöglich gefördert werden.“

Sportunion plädiert für Sport Deal

Die Sportunion erklärte in einer Aussendung, im Rahmen der Verdopplung der Budgetmittel, die für Gesundheitsförderung vorgesehen sind, einen „Sport Deal“ in das Projekt „Gesundheitsförderung 21+“ integrieren zu wollen.

„Die aktuelle Corona-Pandemie hat uns verdeutlicht, wie wichtig Fitness und Gesundheit sind. Daher wollen wir mit einem ‚Sport Deal‘ Österreich nachhaltig zu mehr gesunden Lebensjahren verhelfen. Wir begrüßen deshalb den Beschluss des Gesundheitsministeriums zu einer Verdoppelung der Budgetmittel für die Gesundheitsförderung sowie der Erarbeitung einer langfristigen Strategie.“

Mit der Unterstützung von rund 15.000 Sportvereinen sei es möglich, Österreich fit für die Zukunft zu machen, erklärte Sportunion-Präsident Mag. Peter McDonald, der auf eine kürzlich veröffentlichte Studie verwies, der zufolge Menschen, die sich regelmäßig bewegen, besser vor einer schweren Corona-Erkrankung geschützt sind.

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