„Monat der Hautgesundheit 2021“

Der 1. Mai ist traditionell der internationale Tag der Hautgesundheit. In Österreich ist heuer erstmals der ganze Monat Mai dem Thema „Hautgesundheit“ gewidmet. Damit soll die Bedeutung der Haut für Gesundheit und Wohlbefinden in das allgemeine Bewusstsein gerückt und über aktuelle Fortschritte in der Behandlung häufiger Hauterkrankungen informiert werden. Schwerpunktthema im Monat der Hautgesundheit 2021 ist die atopische Dermatitis (AD), auch bekannt als Neurodermitis. Daneben stehen unter anderem aktuelle Fortschritte in der Behandlung von Hauterkrankungen und die Hautkrebsvorsorge im Fokus. Den Auftakt machte die virtuelle Pressekonferenz am 29. April.

Dermatologie an vorderster Front der medizinischen Entwicklung

Viele neue Therapien, so etwa in der Onkologie, der Rheumatologie oder der Gastroenterologie, basieren auf Erkenntnissen über die immunologischen Hintergründe, die entscheidend von Dermatologen auch in Österreich ausgingen. Für Univ.-Prof. Dr. Johann Bauer, Vorstand der Universitätsklinik für Dermatologie und Allergologie in Salzburg und derzeit Präsident der ÖGDV ist die Dermatologie ein dynamisches Fach par excellence: „Kaum ein anderes Fach hat in den letzten fünf bis sieben Jahren so viel an Innovationen hervorgebracht, man denke nur an die neuen Therapiemöglichen mit den BiologikaTherapien bei atopischer Dermatitis, Psoriasis und der Immuntherapie beim Melanom.“

Die österreichische Dermatologie ist in zahlreichen weiteren Zukunftsfeldern aktiv, so etwa in der Telemedizin und beim diagnostischen Einsatz von künstlicher Intelligenz, in der Stammzelltherapie und bei der Behandlung schwerer erblicher Hauterkrankungen wie der „Schmetterlingskrankheit“ Epidermolysis bullosa.

Fortschritte in der Behandlung der atopischen Dermatitis bei Kindern

Atopische Dermatitis – vielen auch als „Neurodermitis“ bekannt – ist eine chronische, entzündliche Hauterkrankung und eine der häufigsten dermatologischen Diagnosen in der Kindheit; oft ist Milchschorf bei Säuglingen die Erstmanifestation. Rund 60 Prozent der Betroffenen erkranken im ersten Lebensjahr, 85 Prozent bis zum fünften Lebensjahr. „Für viele Kinder und ihre Angehörigen stellt die Erkrankung eine enorme Belastung dar“, erklärt die Wiener Kinder-Dermatologin Univ.-Prof. Dr. Beatrix Volc-Platzer. „Man darf niemals die Krankheitslast bei schwerer atopischer Dermatitis unterschätzen. Vor allem der chronische Juckreiz, verbunden mit Schlafstörungen, führt innerfamiliär zu vielen Problemen im Alltag.“

Die Behandlung der atopischen Dermatitis folgt einem Stufenschema: Milde und moderate Formen werden meist mit juckreizstillenden und antientzündlichen Salben, zum Teil auch mit UV-Licht behandelt. In schwereren Fällen werden systemische Therapien erforderlich. Monoklonale Antikörper, die gezielt in das entzündliche Geschehen eingreifen, haben die Therapie der atopischen Dermatitis einen wichtigen Schritt vorangebracht.

„Die Medikamente werden seit einigen Jahren bereits erfolgreich bei mittelschweren und schweren Formen der Erkrankung eingesetzt. Im Jänner 2021 wurde nun die erste Antikörper-Therapie für die Behandlung der schweren atopischen Dermatitis bei Kindern ab 6 Jahren zugelassen“, erläutert Beatrix Volc-Platzer.

Dauerthema Hautkrebsvorsorge

Die Häufigkeit von Krebserkrankungen der Haut ist in den letzten Jahren weltweit deutlich angestiegen – Prävention bleibt somit ein Dauerthema im Kampf gegen Hautkrebs. „Wichtigste Maßnahmen gegen die meisten Hautkrebsformen sind einerseits ein vernünftiger Umgang mit der Sonne und andererseits die Früherkennung“, ist Univ.-Prof. Dr. Christoph Höller, Leiter der Dermato-onkologischen Ambulanz an der Universitätsklinik für Dermatologie in Wien, überzeugt: „Je früher Hautkrebs erkannt wird, desto besser sind die Heilungschancen. Zur Prävention von Hautkrebs ist es extrem wichtig, sich vor zu viel Sonne zu schützen, Sonnenbrände zu vermeiden und auf das Solarium zu verzichten.“

In der dermatologischen Praxis stehen die Behandlung von Präkanzerosen wie der aktinischen Keratose und die Früherkennung von gutartigen wie bösartigen Hauttumoren im Fokus. Christoph Höller erklärt dazu: „Ein großer Teil der frühen Tumoren kann sodann mit einfachen chirurgischen Methoden in der Hausarztpraxis behandelt werden, während Patienten mit größeren und aggressiveren Tumoren in der Regel an ein spezialisiertes Hauttumorzentrum überwiesen werden.“

Der „Monat der Hautgesundheit“ dient dazu, der Hautgesundheit, der Erforschung und Behandlung von Hauterkrankungen und den Menschen, die mit Hauterkrankungen leben, medialen Raum zu geben. Wir nutzen alle uns zur Verfügung stehenden Medienkanäle, um auf die Bedeutung der Haut für die Gesundheit und das Wohlbefinden aufmerksam zu machen.

Hinter der Initiative stehen der Verein big5health und seine Partner, allen voran die Österreichische Gesellschaft für Dermatologie und Venerologie (ÖGDV), die Österreichische Gesellschaft für Dermatologische Kosmetik und Altersforschung (ÖGDKA), der Berufsverband Österreichischer Dermatologen (BVÖD) und die Aktion „Sonne ohne Reue“ der Österreichischen Krebshilfe. Finanzielle Unterstützung kommt von den Unternehmen Sanofi, Almirall und Germania Pharmazeutika.

Weitere Beiträge rund um das „Monat der Hautgesundheit“

Im Gesundheitsmagazin 4LIFECHANGERS auf PULS 4, SAT.1 Österreich,
ProSieben Austria und PULS 24 bringt im Mai gleich drei Sendungen zu dem Thema:

Lifechangerin der Woche Wenn die „Schwäche“ zur Stärke wird
Karin Hafner hat lange unter der chronisch entzündlichen Hautkrankheit gelitten. Nachdem sie es geschafft hat, den Teufelskreis des ewigen Juckens, Kratzens und sich Versteckens zu durchbrechen, machte sie aus ihrer Erfahrung ihre Berufung.
Erstausstrahlung am 4. Mai, 19.20

Faktencheck Innovation der Woche
Neue Therapien – neue Hoffnung
Dr. Christine Bangert, Fachärztin für Dermatologie spricht über Innovationen in der Therapie der atopischen Dermatitis.
Erstausstrahlung am 11. Mai, 19.20

Lifechanger4Kids
Die Atopische Dermatitis (AD) ist eine der häufigsten chronischen Hauterkrankungen. Etwa fünf bis 20 Prozent der österreichischen Kinder und bis zu fünf Prozent aller Erwachsenen leiden an der Krankheit, die auch unter dem Namen Neurodermitis bekannt ist. Die Symptome sind trockene Haut, starker Juckreiz und Ekzeme im Gesicht und Körper. Laurin und Karla berichten.
Erstausstrahlung am 18. Mai, 19.20

Webseite der Initiative: www.meinehautgesundheit.at

Social Media: Facebook und Instagram

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